Fronen der Tägerwiler Bürger 02.04.2022

Der Samstag, 2. April 2022 brachte nach einem sehr warmen und trockenen März einen ziemlich extremen Wetterumschwung mit sich. Der Waldboden war nach dem Schneefall in der Nacht weiss und auch den Tag hindurch schneite es immer wieder. Beim morgendlichen Blick aus dem Fenster liessen sich die Tägerwiler Bürger*innen von der verschneiten Landschaft jedoch nicht abschrecken und erschienen zahlreich um 8:00 Uhr im Forsthof. Dort wurden sie von Pascal begrüsst, welcher den Tagesablauf und die anstehenden Arbeiten verkündete. Sobald die 30 Teilnehmenden in zwei Arbeitsteams aufgeteilt waren, ging es auch schon ab in den Wald. Vor Ort wurden die anstehenden Arbeiten dann von Pascal bzw. Pia genauer erläutert.

Besprechung während das Aprilwetter macht was es will…

Wertasten war bei der Gruppe von Pascal angesagt. Das Ziel dieser Arbeit ist es, den Wert eines Stammes zu erhöhen. Erreicht man bei einem Baum, dass er bis auf eine Höhe von 10 bis 20 Meter astfrei ist, dann kann man später wenn der Baum gefällt wird, einen höheren Preis für das unterste Stammstück erzielen. Dafür muss man aber schon im jungen Alter (ca. ab Stammdurchmesser 25cm) damit beginnen, die Äste nahe am Stamm abzusägen. Nur so erreicht man mit den Jahren einen astfreien Stamm.

Die Gruppe von Pia und Florian kümmerte sich um eine noch frühere Phase des Waldes und pflanzte junge Bäume. Im Winter 2021/2022 wurden Durchforstungen gemacht, an einigen Orten aber auch Abtriebe. Ein Abtrieb ist eine Fläche von einigen Aaren, auf welcher alle Bäume gefällt werden. Diese Flächen werden in der Regel eingezäunt, damit entweder durch natürlichen Samenanflug eine Naturverjüngung entstehen kann, oder man pflanzt darauf Bäume. Letzteres haben wir zusammen mit den Bürger*innen einen Tag lang gemacht, da wir auf den Flächen einen Eichenbestand begründen wollten. Wir zogen also mit einem Anhänger voll mit ca. 1000 jungen Eichen aus unserem eigenen Pflanzgarten los und machten uns daran auf den Flächen Eichennester (7×7 Eichen) zu pflanzen.

Um 9:30 Uhr trafen sich die zwei Gruppen bei der Bruederhauhütte zur Znünipause. Bei einem kurzen Schwatz erfreuten sich alle über diverse Kuchen, Äpfel, Saft, Kaffee und Tee welche zur Stärkung bereit standen. Nach der halbstündigen Pause mussten einzelne ihre Wärmespeicher erst wieder aktivieren. Das nasskalte Wetter war nicht so toll, spornte jedoch auch dazu an, in Bewegung zu bleiben, sprich zu arbeiten =)

Um 12:00 Uhr gab es eine wohlverdiente Mittagspause im Forsthof Tägerwilen. Bei einer warmen Suppe und einer Wurst oder auch zwei konnten sich alle wieder ein bisschen aufwärmen und die Kleider trocknen.

Verdiente Mittagspause im Warmen.

Nach der Mittagspause wechselten die Gruppen, um auch die andere Arbeit kennenlernen zu dürfen. Es wurde nochmals tatkräftig mit angepackt. Der Anhänger mit den Eichen leerte sich kontinuierlich. Um 16:00 Uhr wurden die letzten Eichennester mit jungen Bäumchen bepflanzt (total wurden ca. 600 Eichen gesetzt) und die letzten Bäume erklommen und wertgeastet. Nachdem alles Material wieder auf den Ladeflächen der Fahrzeuge verstaut war, ging es für den gemeinsamen Abschluss zurück in den Forsthof. Dort liessen wir den Tag bei einem Bier, Saft und/oder einem letzten Stück Kuchen ausklingen.

Vielleicht nicht mehr so sauber, aber sichtlich Glücklich – Unsere Tägerwiler Bürger im Einsatz.

Ein spezieller Dank geht an das Verpflegungsteam rund um Dieter Hofacker, welches uns mit diversen Kuchen, Äpfeln, Saft, Kaffee und Tee verwöhnte; sowie an Kurt Frauenfelder, Victor Lussi und Walter König, welche beim Mittagessen für das Leibliche Wohl sorgten.

Zu guter Letzt möchte ich mich auch bei allen Bürger*innen für ihren tatkräftigen Einsatz für die Zukunft des Tägerwiler Waldes bedanken. Ich hoffe das Wetter und die zu verrichtenden Arbeiten waren nicht all zu abschreckend und wir dürfen nächstes Jahr wieder auf ihre Unterstützung zählen.