Rückblick Waldumgang „Der Wald braucht uns nicht, wir brauchen den Wald“.
Alle zwei Jahre lädt der Forstbetrieb der Bürgergemeinde Tägerwilen zum Waldrundgang in Tägerwilen. Auch in diesem Jahr wurde die Möglichkeit mehr über den Wald, dessen Pflege und Nutzung zu lernen zahlreich angenommen.
Rund 150 Teilnehmer versammelten sich in drei Gruppen zu einem geführten Rundgang durch den Wald. Neben vielen bekannten Gesichtern aus der Gemeinde fanden auch zahlreiche neue Interessenten den Weg zum Forstwerkhof Tägerwilen Trotz des regen Besucherandrangs fiel ein Parkchaos beim Forstwerkhof aus. „Ganz viele sind ohne PKW angereist“ stellte Thomas König von der Bürgergemeinde erfreut fest.
Drei Gruppen, knapp drei Stunden
In drei Gruppen wurde zu unterschiedlichen Zeiten ein Rundgang mit sieben unterschiedlichen Themenposten zusammen gestellt. Der Weg war sowohl für Kleinkinder als auch für ältere Mitbürger problemlos zu meistern.
Durch die verschiedenen Referenten an den Posten konnte man einen Einblick über die Arbeit im Wald erhalten, welcher sowohl für Laien als auch für Kenner sehr spannend und kurzweilig war.
Balance für eine nachhaltige Nutzung
Das Tägerwiler Forstrevier umfasst eine Fläche von 574 ha. Diese Fläche beheimatet verschiedene Gebiete, die auf den zweiten Blick auch für den Laien deutlich erkennbar sind. Vom Plenter-Prinzip über das Wertasten bis hin zum Nährstoffhaushalt des Bodens, Schädlingen, Lebensraum oder der Wichtigkeit von Totholz wurde viel geballtes Wissen vermittelt. Hierbei zog sich vor allem der Gedanke der Nachhaltigkeit für künftige Generationen durch alles hindurch. Um Holz wie es in den Haushalten gebraucht wird zu nutzen und dennoch einen gesunden Wald für künftige Generationen zu erhalten, bedarf es fundiertem Wissen und viel Arbeit.
Auch die Feuerwehr Tägerwilen war mit einem Posten am Rundgang vertreten. Gerade diesen Sommer haben die Schlagzeilen um Waldbrände im Ausland wieder deutlich gemacht, wie verheerend ein Waldrand tatsächlich ist für Natur und Mensch. Hierbei gilt festzuhalten, dass zumindest 70% aller Waldbrände von Menschen ausgelöst werden. Sei es durch Feuer neben den dafür vorgesehenen Feuerstellen oder durch Zigarettenkippen die achtlos weggeworfen werden. Wie fatal ein Waldbrand tatsächlich ist und wie schwierig er zu löschen ist wurde deutlich demonstriert.
Pascal Epper, Revierförster und Betriebsleiter des Forstwerkhofes Tägerwilen hatte mit seinen verschiedenen Referenten einen sehr spannenden, knapp dreistündigen Rundgang zusammengestellt. Hierbei klangen die Worte von Ruedi Lengweiler besonders nach „der Wald braucht uns nicht, wir brauchen den Wald.“ Beim nächsten Waldspaziergang wird sicherlich der eine oder andere Teilnehmer den Wald mit neuen Augen betrachten.
Im Anschluss durften sich die Teilnehmer zur offerierten Verpflegung mit Umtrunk bei der Blechhütte einfinden und zum Abschluss einer Baumfällung beiwohnen.
Bericht: Isabelle Merk