Juni 2021 – Buebetag, einmal im Leben einen Baum fällen

Am Samstagmorgen um 9:00 Uhr fuhren sechs Männer mit ihren drei Multivans auf dem Parkplatz des Forstbetriebs Tägerwilen vor. Als sie in ihren kurzen Hosen und Turnschuhen vor uns standen, machten sie einen etwas müden Eindruck, die Nacht war wohl doch etwas kurz.
Nachdem sie sich waldtauglich umgezogen hatten, stellte der Förster Pascal Epper das Forstrevier Tägerwilen vor. Die Männer waren sehr interessiert und stellten sehr viele Fragen. Mit der Zeit keimte jedoch der Verdacht auf, dass sie es auch als Vorwand nutzten, um sich vor der schweren Arbeit zu drücken. =)
Nach der angeregten Diskussion fuhren wir mit dem Pickup und dem Mahler in Wald. Bei einem Fichtenwäldchen angekommen, drehten wir den Spiess noch um und fragten die Männer nach ihrer beruflichen Tätigkeit. Es nahm uns schon wunder, wer da in unseren Beruf reinschnuppert und welchen Background sie haben. Anschliessend machte Pia Meier eine kurze Instruktion zur Motorsäge. Sie erläuterte die wichtigsten Sicherheitsmerkmale und auf was besonders zu achten ist, im Umgang mit der nicht ganz ungefährlichen Maschine. Ausgerüstet mit Helm und Überzieh-Schnittschutzhosen waren die ersten zwei Männer bereit, ihr erstes Bäumchen zu fällen.
Als der erste Baum lag, konnte sich die Gruppe aufteilen. Diejenigen mit Schnittschutzhosen gingen mit Pia Meier weitere Bäumchen fällen und asten, die anderen durften mit Pascal Epper die weiteren Schritte der Holzernte kennenlernen. So wurden die Stämme mit der Seilwinde des Mahlers an die Waldstrasse gerückt, um sie dort weiterverarbeiten zu können. Die dickeren Enden wurden mit einer alten Zweimann-Schrotsäge in Rugeli gesägt und zu Brennholz gespalten. Der dünnere Rest wurde mit der Axt sauber geastet und zu 3m langen Bohnenstangen verarbeitet.
Gegen 12:00 Uhr schlossen wir unsere Arbeiten ab und räumten das Werkzeug zusammen. Es war ein äusserst gelungener Morgen. Die Männer hatten Spass an der Arbeit und wir waren um eine Erfahrung reicher.