Die Störsäge

Titel die Störsäge

Die Störsäge wurde verwendet, um Brennholz direkt vor Ort beim Kunden zuzuschneiden – eine typische Tätigkeit der sogenannten „Störgeher“.

Diese Handwerker arbeiteten nicht in einer festen Werkstatt, sondern gingen von Haus zu Haus, um ihre Dienste anzubieten. Der Begriff „Stör“ leitet sich von einer alten Bedeutung für „Zeitabschnitt“ oder „Tour“ ab und beschreibt eine Arbeit, die in Etappen oder Abschnitten erfolgt, oft bis zur Fertigstellung eines Projekts. Diese Praxis war besonders in ländlichen Gebieten verbreitet, wo Handwerker flexibel und mobil sein mussten. Der Begriff „Stör“ taucht erstmals in Schweizer Quellen des 15. Jahrhunderts auf, was die lange Tradition dieser Arbeitsweise verdeutlicht. Interessanterweise gibt es auch heute noch Handwerker, die diese Tradition fortführen und ihre Arbeit direkt beim Kunden anbieten. Die Störsäge symbolisiert damit eine handwerkliche Tradition, die eng mit der regionalen Kultur verbunden ist und bis in die Gegenwart überlebt hat.

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Wussten Sie...?

Karl Gustav König (Nachtwächter und Störsäger, Grossvater von Robert König) Betrieb die Störfräse in Tägerwilen.

Ernst König (1888 ? – 1965), wohnhaft gewesen an der Egelbachstrasse Tägerwilen, wurde im Volksmund «Matrose König» genannt, da er bei der Unterseeschifffahrt angestellt war. Im Nebenerwerb hat er mit der Störfräse das Bürgerholz vor Ort zu Brennholz geschnitten. Die Störfräse war bis Anfangs 60er Jahre in Betrieb.